Kommentar |
Der gemeinsame Ausgangspunkt der Soziologie globaler sozialer Ungleichheiten ist zum einen die Kritik an ökonomischen Studien, die soziale Ungleichheiten nur entlang von Einkommensunterschieden untersuchen und andere Kategorien und Dimensionen sozialer Ungleichheiten wie Geschlecht oder Staatsbürgerschaft vernachlässigen. Zum anderen eint die verschiedenen Ansätze die Abgrenzung vom methodologischen Nationalismus der Ungleichheitsforschung, die soziale Ungleichheiten ausschließlich innerhalb nationalstaatlicher Grenzen untersucht und sich dabei meist auf westliche, wohlfahrtsstaatliche Annahmen stützt. Stattdessen nehmen die divergierenden Ansätze eine globale oder transnationale Perspektive ein und entwickeln relationale Analyseeinheiten, um Verflechtungen, (Inter‑)Dependenzen oder transnationale Zusammenhänge innerhalb und zwischen den Weltregionen in den Blick nehmen zu können.
Im Seminar werden wir uns mit unterschiedlichen Ansätzen der Soziologie globaler Ungleichheiten beschäftigen und uns dann mit verschiedenen Ebenen und Dimensionen wie intersektionale Ungleichheiten, Staatsbürgerschaft, wissenschaftliche Wissensproduktion und sozial-ökologische Ungleichheiten vor dem Hintergrund globaler Nord-Süd-Asymmetrien auseinandersetzen. |