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PRAESENZ (PRESENCE): Klassentheorie und Sozialstrukturanalyse - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 198612 Kurztext
Semester SS 2022 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch die Dozierenden möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch die Teilnehmenden möglich.

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Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Di. 16:00 bis 18:00 w. 12.04.2022 bis
12.07.2022
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 4119   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Reitz, Tilman, Universitätsprofessor, Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Die Sozialstrukturanalyse hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Abgrenzung zur marxistischen Klassentheorie herausgebildet. Statt Menschen und Gruppen in einer Bevölkerung wesentlich danach einzuteilen, wie sie sich zur Kontrolle über Produktionsmittel verhalten, sollten verschiedenste Unterscheidungsmerkmale, wie man sie seit dem 19. Jh. statistisch erhebt, zusammengefasst und mit weniger starken Vorannahmen theoretisch eingeordnet werden. Auch wenn man weiterhin ökonomische Daten wie Beruf oder Einkommen erfasst und nicht zuletzt vertikale Ungleichheiten herausarbeitet - also das sehr verschiedene Ausmaß, in dem Einzelne oder Haushalte über allgemein begehrte Ressourcen wie Geld, Weisungsmacht und Bildungsstatus verfügen -, wird nun eher individuelle Konkurrenz angenommen als der Konflikt gegnerischer Interessengruppen. In ihrer Entwicklung bringt die Sozialstrukturanalyse allerdings immer wieder eigene Annahmen zu Gruppenkonflikten hervor (etwa zu strukturellen Aufstiegsbarrieren oder zur Polarisierung zwischen mehr und weniger gut Ausgebildeten), und viele marxistische Ansätze brechen die abstrakte, selektive Aufteilung der Gesellschaft in Bourgeoisie und Proletariat auf, indem sie weitere Klassenpositionen und klasseninterne Spannungen, klassenübergreifende Positionen und Machtgefälle berücksichtigen. Autoren wie John Goldthorpe und Eric Olin Wright haben auch einen nicht ganz ausgesprochenen Austausch zwischen den Traditionen begonnen. Im Seminar wollen wir grundlegende Texte von beiden Seiten lesen, um diskutieren zu können, wie eine marxistische oder nichtmarxistische Klassentheorie aussehen müsste, die wesentliche soziale Spaltungslinien der Gegenwart erfasst.

Literatur

Adorno, Theodor W.: Reflexionen zur Klassentheorie (1942), in: Soziologische Schriften I, Frankfurt a. M. 1979, S. 373-391

Bourdieu, Pierre: Sozialer Raum und ‚Klassen‘, in: Sozialer Raum und ‚Klassen’/Leçon sur la leçon. Zwei Vorlesungen, Frankfurt a. M. 1985, S. 7-46

Erikson, Robert/Goldthorpe, John H.: The Constant Flux. A Study of Class Mobility in Industrial Societies. Oxford 1993

Geiger, Theodor: Die soziale Schichtung des deutschen Volkes. Soziographischer Versuch auf statistischer Grundlage. Stuttgart 1932

Geiger, Theodor: Schichtung. In: Bernsdorf, Wilhelm/Bülow, Friedrich (Hrsg.): Wörterbuch der Soziologie. Stuttgart 1955, S. 432-466

Marx, Karl/Engels, Friedrich (1848:) Manifest der kommunistischen Partei, in: Marx Engels Werke 4, Berlin 1959, S. 459-493

Oesch, Daniel: Redrawing the Class Map. Stratification and Institution in Britain, Germany, Sweden and Switzerland. Basingstoke/New York 2006

Piketty, Thomas: Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014

Wright, Eric Olin: Class Counts, Cambridge 1997

Wright, Eric Olin: Understanding Class. Towards an Integrated Analytic Approach, in: New Left Review, 60. Jg., 2009, S. 101-116

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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