Les Chaises (Die Stühle) von Eugène Ionesco wurde 1952, zwei Jahre nach der berühmten und erfolgreichen Cantatrice chauve, uraufgeführt. In diesem Stück findet der Leser/die Leserin stilistische Ähnlichkeiten mit der Cantatrice wieder, aber empfindet auch die faszinierende Bearbeitung einer allmähligen Angst, von der Rhinocéros acht Jahre später so geprägt sein wird.
Les Chaises schwankt nämlich immer zwischen Komischem und Bedrückendem, zwischen der Monotonie und dem Durchbruch. Es ist, so Ionesco selbst: „eine Farce, die ich auch dramatisch gewollt habe, aber doch eine Farce“.
Keine Vorkenntnisse der anderen Stücke Ionescos werden verlangt, um durch das Seminar die Besonderheiten der Chaises wahrzunehmen. Ziel des Seminars ist nämlich, auf der Basis eines methodischen Kommentars des gesamten Stückes einen Ausblick auf das Absurde Theater auf zahlreichen Ebenen zu geben: sowohl natürlich stilistische und literarische als auch philosophische und politische Ebene. Was ist die Sprache des Absurden und wie wirkt das Absurde auf die Sprache und auf die Prinzipien jeder Sprache? |