Kommentar |
Das Seminar vermittelt einen Überblick über die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Situation Nordafrikas in Kaiserzeit und Spätantike. Africa Romana, das römische Afrika, reichte vom heutigen Marokko im Westen bis zur Cyrenaica im heutigen Libyen. Nach einer historischen Einführung werden die Referate wichtige epigraphische und archäologische Hinterlassenschaften der Africa Romana in den Blick nehmen. Die zahlreichen Inschriften vermitteln einen Einblick in Wirtschaft, Sozialstruktur und Verwaltung, Bautätigkeit und Kultur. Stadtanlagen wie Leptis Magna, Bulla Regia und Volubilis belegen dank ihrer guten Erhaltung anschaulich die Entwicklung der römischen Urbanistik, meist an älteren Siedlungsorten. Villenanlagen und ihre reiche Ausstattung zeugen vom Reichtum des römischen Nordafrika. Nach Süden war die römische Provinz gesichert durch militärische Anlagen. Frühchristliche Kirchen und Pilgerheiligtümer zeugen von der Christianisierung der Region in der Spätantike. |
Literatur |
Ardeleanu, Stefan: Numidia Romana? Die Auswirkungen der römischen Präsenz in Numidien (2.Jh.v.Chr.-1.Jh.n.Chr.) Wiesbaden 2021; Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Bd. II 10,2. Politische Geschichte. Provinzen und Randvölker. Africa mit Ägypten. Berlin 1982; Baratte, F.: Die Römer in Tunesien und Libyen. Nordafrika in römischer Zeit. Mainz 2012; Di Vita, A. – Polidori, R.: Das antike Libyen. Vergessene Stätten des römischen Imperiums. Köln 1999; Horn, H.G. – Rüger, C.B. (Hrsg.), Die Numider. Reiter und Könige nördlich der Sahara. Ausstellungskatalog Bonn 1979; Riße, M.: Volubilis. Eine römische Stadt in Marokko von der Frühzeit bis in die islamische Periode. Mainz 2001; Scheding, Paul: Urbaner Ballungsraum im römischen Nordafrika. Zum Einfluss von mikroregionalen Wirtschafts- und Sozialstrukturen auf den Städtebau in der Africa Proconsularis. Wiesbaden 2019; Zimmermann, K.: Karthago. Aufstieg und Fall einer Großmacht. Darmstadt 2010. |