Kommentar |
Die historischen Werke des Cornelius Tacitus stellen einen Höhepunkt der römischen Geschichtsschreibung in der Kaiserzeit dar, stellen uns aber in vielerlei Hinsicht vor Probleme. Der Autor selbst betont im Vorwort seiner „Annalen“ (Tac. ann. 1, 1, 3), er habe „ohne Abneigung und Vorliebe“ (sine ira et studio) über die Vergangenheit geschrieben, doch hat die Forschung seit langem herausgearbeitet, wie geschickt Tacitus seine Leser lenkt und wie es ihm ein ums andere Mal gelingt, ihn im Hinblick auf seine Erzählabsicht zu manipulieren. In unserer Übung lesen wir verschiedene Passagen in deutscher Übersetzung und erschließen den Text mit Hilfe ausgewählter Sekundärliteratur. Des weiteren werden wir Parallelquellen (literarische Quellen, Inschriften, archäologische Befunde etc.) zu den von Tacitus beschriebenen Ereignissen heranziehen und mit unserem Autor in einen Dialog treten lassen. Lateinkenntnisse sind nützlich. |
Literatur |
Lesen Sie so viel wie möglich in den taciteischen Werken, besonders in den „Annalen“ und den „Historien“! Als einführende Werke zu Tacitus können folgende Bücher dienen: Ronald Syme, Tacitus, 2 Bde., Oxford 1958; Stephan Schmal, Tacitus, Hildesheim 2005 und Victoria Emma Pagán (Hrsg.), A Companion to Tacitus, Malden u. a. 2012. |