Die Bezeichnung „postkolonial“ steht hermeneutisch für ein Vorverständnis im Prozess des Verstehens,
⇒ das Wirklichkeit vorgängig auf offene und verborgene Machstrukturen in Konstruktionen von ausgrenzender Andersheit analysiert und
⇒ auf eine Parteinahme für unterdrückte Personengruppen zielt.
Grundlage für eine Konzeption postkolonialer BILDUNG ist ein kritisch-operativer Bildungsbegriff.
In einem kritisch-operativen Verständnis von Bildung wird der Umgang mit eigenen Vor-Urteilen als zentrale Herausforderung menschlichen Verstehens identifiziert.
Freiheit und daraus resultierende Verantwortlichkeit für das eigene Verstehen bilden die Grundlage dafür, die eigenen Vor-Urteile kritisch zu prüfen.
In diesem Prüfprozess sollen diesmal Fragen der Identitätskonstruktion anhand einer Ganzschriftenlektüre von Kwame Anthony Appiahs Publikation "Identitäten. Die Fiktionen der Zughörigkeit" in Mittelpunkt gerückt werden. |