Kommentar |
Da das Römische Kaiserreich keine rein auf dem dynastischen Prinzip basierende Monarchie darstellte, sondern Aspekte der alten republikanischen Ordnung, einer Militärdiktatur und einer Monarchie vereinte, war die Herrschaftsübergabe von einem Kaiser auf seinen Nachfolger stets ein prekärer Moment in der Geschichte des Prinzipats. Nach der Ermordung eines Kaisers kam es immer wieder zu Bürgerkriegen zwischen unterschiedlichen Thronprätendenten. Auch konnte die Herrschaft eines Kaisers durch einen anderen Senator oder Militär in Frage gestellt werden, der als Usurpator dann um die Macht in Rom rang. In dieser Übung werden wir die Struktur des Kaisertums und die Formen des Herrscherwechsel im Römischen Reich erörtern sowie ausgewählte Herrschaftskrisen und Usurpationen von Augustus bis zu den Soldatenkaisern analysieren. Mit Mittelpunkt steht dabei die Arbeit mit den Quellen. Grundlegende Kenntnisse zur Ereignisgeschichte des römischen Kaiserreiches werden vorausgesetzt. |
Literatur |
Heinz Bellen, Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian (Grundzüge der römischen Geschichte 2), Darmstadt 1998 (Überblick zu den Ereignissen); François Jacques / John Scheid (Hrsg.), Rom und das Reich in der hohen Kaiserzeit (44 v. Chr.–260 n. Chr.), Bd. 1: Die Struktur des Reiches, Stuttgart 1998; Egon Flaig, Den Kaiser herausfordern: die Usurpation im Römischen Reich, Frankfurt/Main 1992. |