Die Untersuchung von Landschaften als Sprachlandschaften - /Linguistic Landscapes/- hat sich zu einem lebendigen Forschungsfeld entwickelt.
Forscher:innen untersuchen sprachliche und semiotische Spuren im öffentlichen Raum und sind dabei insbesondere an der Mehrsprachigkeit und -stimmigkeit interessiert, die sich in diesen abbildet: Ob Straßen- oder Ladenschilder, offizielle und inoffizielle Aushänge, Aufkleber oder Flyer – in welchen Sprachen und/oder Schriften sind sie verfasst? Was lässt sich daraus in Bezug auf ihre Relevanz für Themen wie Sprach(en)politik, Erinnerungskultur, Minderheitenschutz, Diversität und Inklusion schließen? Wie spiegeln sich darin Hierarchien oder das multilinguale Zusammenleben? Wie haben sich die Landschaften über die Zeit entwickelt?
In diesem forschungsorientierten Seminar widmen wir uns mehreren Grenzregionen in Südosteuropa, da sie historisch und gegenwärtig als komplexe geografische, mehrsprachige und symbolische Räume gelten. Die Forschungsregion, in der das im Seminar Gelernte empirisch erprobt wird, ist die historische Region Banat, eine Grenzregion zwischen dem heutigen Rumänien, Serbien und Ungarn.
Die Veranstaltung teilt sich in drei Teile: ein Blockseminar (29.-30.10.2021), Online-Seminare (Mi. 18-20 Uhr) und, wenn möglich, eine Exkursion im März 2022. Das Seminar und richtet sich gleichermaßen an sprachaffine wie an Südosteuropa interessierte Studierende.
Vorkenntnisse in Rumänisch, Serbisch und/oder Ungarisch sind von Vorteil, aber für die Teilnahme nicht obligatorisch. Bestandteil des Seminars ist, abhängig von der Pandemiesituation, ein einwöchiger Feldforschungsaufenthalt im Banat im März 2022. Sollte dies nicht möglich sein, werden wir alternativ mit bereits gesammelten Forschungsdaten aus dem Banat arbeiten.
Da wir neben einer theoretischen Einführung auch empirisch arbeiten werden, ist das Seminar perfekt für Studierende, die in diesem Zeitrahmen eine Abschlussarbeit zum Thema schreiben. |