Kommentar |
In jüngster Vergangenheit rufen Zeithistoriker*innen verstärkt dazu auf, postkoloniale Perspektiven in ihre Forschungen zu integrieren. Wir möchten uns im Seminar der Frage widmen, wie solche Perspektiven aussehen können, und wie sie das Verständnis von Zeitgeschichte neu prägen. Nach der einführenden Lektüre theoriegeleiteter Texte, wollen wir uns anschließend dem Beispiel der späten DDR zuwenden. Wir werden uns Quellen und Quellenbeständen der siebziger und achtziger Jahre widmen, die den sozialistischen Staat und sein Verhältnis zum sogenannten Globalen Süden widerspiegeln: Wie wurde der ‚Globale Süden‘ repräsentiert und welche Erfahrungen machten Menschen, die aus diesen Staaten in die DDR migrierten? Wie gestalteten sich transnationale Beziehungen zwischen der DDR und den Staaten des Globalen Südens nach dem Ende des Kolonialismus?
Einführende Literatur: Michael Barnett: The Empire of Humanity. A History of Humanitarianism, Ithaca 2011; Maria Framke u.a. (Hg.): Themenheft Humanitarismus, WerkstattGeschichte 68 (2014). |