Kommentar |
Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden in kapitalismuskritischen Bewegungen und Sozialwissenschaften die Auffassung vertreten, dass die Demokratisierung der Gesellschaft ohne eine durchgreifende Demokratisierung der Wirtschaft unvollendet bleiben muss. In den letzten Jahrzehnten erlahmte jedoch das Interesse an Fragen der Koordinierung und Steuerung der Wirtschaft. Die eklatanten Gesellschafts-, Demokratie- und Umweltschäden des kapitalistischen Akkumulationsmodells haben das Interesse der Soziologe an der Ökonomie jedoch neu entfacht. Anhand einiger Schlüsseltexte soll diskutiert werden, ob bzw. wo die traditionellen Vorstellungen von Wirtschaftsdemokratie auch heute produktive Anknüpfungspunkte liefern und ob bzw. wo sie angesichts der neueren Staats-, Ökologie- und Gender-Debatte weiterentwickelt werden sollten.
Das Seminar findet als Blockseminar statt. |