Kommentar |
Die territoriale Entwicklung des thüringisch-obersächsischen Raumes war im Spätmittelalter disparat und widersprüchlich, was zum großen Teil mit den wettinischen Landesteilungen von 1263/64, 1382, 1445 und 1485 zu erklären ist. Daneben gab es jedoch stets Örterungen und Mutschierungen, die ebenfalls zu weitreichenden und teilweise auch irreversiblen Veränderungen führten (1368–1374, 1410, 1437, 1443, 1513). In der Lehrveranstaltung werden die den Teilungen, Örterungen und Mutschierungen zugrundeliegenden Herrschaftsverträge (zum großen Teil anhand der originalen Texte) gelesen und diskutiert.
Literatur: OTTO POSSE, Die Wettiner. Genealogie des Gesamthauses Wettin. Ernestinischer und Albertinischer Linie mit Einschluß der regierenden Häuser von Großbritannien, Belgien, Portugal und Bulgarien. Mit Berichtigungen und Ergänzungen der Stammtafeln bis 1993 von MANFRED KOBUCH, Leipzig 1994; JÖRG ROGGE, Herrschaftsweitergabe, Konfliktregelung und Familienorganisation im fürstlichen Hochadel: Das Beispiel der Wettiner von der Mitte des 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, Bd. 49), Stuttgart 2002; HERBERT HELBIG, Der wettinische Ständestaat. Untersuchungen zur Geschichte des Ständewesens und der landständischen Verfassung in Mitteldeutschland bis 1485 (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 4), 2. Aufl., Köln, Wien 1980. |