Kommentar |
,Phänomenologie‘ bezeichnet im Ausgang von Edmund Husserl (1859 – 1938) ein Verständnis oder ein Programm, wie Philosophie betrieben werden soll. Unter dem Motto „Zurück zu den Sachen Selbst“, wendet sich die Phänomenologie von erklärenden Modellen und abstrakten Theorien ab, hin zur Beschreibung der phänomenal erlebten Wirklichkeit.
Dieser Ansatz hat auch den französischen Philosophen Jean-Paul Sartre begeistert: Einer beliebten Anekdote zufolge, wollte Sartre in dem Moment Phänomenologe werden, als ein Freund in einer Bar zu ihm sagte: „Wenn du Phänomenologe bist, kannst du auch über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!“ Durch die konkrete und anschauliche Beschreibung alltäglicher Situationen in einem Café, auf der Straße oder eben in einer Bar, versuchte Sartre sich den großen philosophischen Themen wie Selbstbewusstsein, Intersubjektivität oder dem Leib-Seele Problem zu nähern.
Im Seminar soll anhand einer Textauswahl eine Einführung sowohl in das Projekt der Phänomenologie im Allgemeinen als auch in die konkreten phänomenologischen Beschreibungen Sartres geboten werden. Es sind keine Vorkenntnisse vonnöten. Das Seminar ist nicht an die Vorlesung „Sartre - Das Sein und das Nichts“ gekoppelt und kann auch getrennt voneinander besucht werden. Der Besuch beider Veranstaltungen wird Interessierten trotzdem empfohlen. |