Kommentar |
Was heißt und zu welchem Ende LKK? Leicht einzusehen ist, daß der Versuch, Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft zusammenzuführen im Namen einer „wechselseitige Erhellung der Künste“ (Oskar Walzel) die Möglichkeit eröffnet, die Erkenntnisfähigkeit dieser Wissenschaften zu erweitern und in der interdisziplinären Zusammenschau Erkenntnisse über Kultur überhaupt hervorzubringen. Nicht ganz so offensichtlich ist die Antwort auf die Frage nach dem Wie eines solchen Vergleichens, nach geeigneten Vergleichskategorien, die interdisziplinäre Literatur-, Kunst- und Kulturforschung möglich und sinnvoll machen. Die Frage nach solchen Vergleichskategorien nimmt dieses Seminar zum Anlaß, sich Klarheit über jene Begriffe aus der Tradition von Rhetorik und Ästhetik zu verschaffen, mit denen sich Berührungspunkte und Schnittmengen der jeweiligen Gegenstände und Methoden von Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft erfassen lassen: Kultur, Artefakt, Natur, Wissenschaft; Kunst, Literatur, Musik; Wahrnehmung, Auffassung, Ausdruck, Darstellung, Mimesis, Schein, Illusion; Form, Struktur, Gattung, Stil; das Schöne, das Häßliche, das Erhabene, das Tragische, das Komische, Ironie und Humor. Wir beginnen mit Literaturtheorie. Was sich daraus ergibt an Literaturbegriff und literaturwissenschaftlicher Methodik, verorten wir anschließend zunächst ästhetikgeschichtlich und danach innerhalb kulturphilosophischer Überlegungen. Im letzten Semesterabschnitt wenden wir uns kunstgeschichtlichen Grundbegriffen und Vorstellungen von absoluter Musik zu, um die Frage zu klären, inwiefern die zuvor diskutierten literaturtheoretischen und kulturphilosophischen Konzepte auch kunstgeschichtlich und musikwissenschaftlich sinnvoll verwendet werden können. |
Literatur |
Zur Einführung und Orientierung: Gottfried Willems: Literatur und Wissenschaft in der modernen Welt. Prolegomena zu einer Methodologie der Literaturwissenschaft. In: Literatur im Zeichen der Moderne: Kräfte, Formen, Probleme. Hg. v. Johannes Görbert u. Philipp Kampa. Gera: Garamond 2017, S. 15-68. |