Kommentar |
Das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Gründung von zwei deutschen Staaten markieren den Beginn einer „geteilten Kirchengeschichte“ in Deutschland. Infolge der Konfrontation zweier Gesellschaftssysteme wurden die evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik und DDR nach 1945 zum Teil vor ähnliche, aber auch völlig unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Auf die Fragen zur Mitschuld evangelischer Christen an den nationalsozialistischen Verbrechen, zur militärischen Wiederbewaffnung oder der Beteiligung am Antirassismusprogramm des ÖRK entwickelten daher sich in Ost und West einerseits gemeinsame und übergreifende, andererseits divergierende und gegensätzliche kirchliche Positionen.
Anhand der Lektüre und Diskussion von ausgewählten Quellentexten versucht die Übung einigen dieser für Kirchen und Christen relevanten Themenfeldern nachzugehen und so eine Charakteristik der deutschen Kirchen- und Protestantismusgeschichte nach 1945 vorzunehmen. Dabei wird auf herausgehobene evangelische Akteure der deutschen Nachkriegsgeschichte ebenso eingegangen wie auf einige Hilfsmittel und Grundlagen zur Erforschung der kirchlichen Zeitgeschichte. |
Literatur |
Martin Greschat und Hans-Walter Krumwiede (Hgg.): Das Zeitalter der Weltkriege und Revolutionen, KTGQ 5, Neukirchen 1999; Johannes Wallmann: Kirchengeschichte Deutschlands seit der Reformation, UTB 1355, Stuttgart 72012, 278–325; Rudolf Mau: Der Protestantismus im Osten Deutschlands. (1945–1990), KGE 4.3, Leipzig 22011. Martin Greschat: Der Protestantismus in der Bundesrepublik Deutschland (1945–2005), Leipzig 2011. Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekanntgegeben. |