Kommentar |
Korpora sind aus der modernen Linguistik nicht mehr wegzudenken. Digitale Sammlungen gesprochener oder geschriebener Sprache ermöglichen es uns, Sprache anhand ihres Gebrauchs zu untersuchen. Korpuslinguistik als empirische Methode ist dabei nicht auf einen Bereich der Sprachwissenschaft begrenzt, sondern ermöglicht es, ganz unterschiedlichen Fragestellungen nachzugehen: Zeigen sich bereits Einflüsse der Corona-Pandemie auf unsere Sprache (z.B. in den Medien)? Welche Tendenzen können bei der morphologischen Integration von Fremdwörtern ins Deutsche beobachtet werden? Wie und zu welchem Zweck können Eigennamen metaphorisch verwendet werden (z.B. "der Mercedes unter den Bundespräsidenten")?
In Seminar und Übung widmen wir uns ausführlich der Arbeit mit linguistischen Korpora. Wir machen uns mit einigen Grundlagen vertraut und besprechen Möglichkeiten und Grenzen von Korpusuntersuchungen. Im Zentrum des Kurses steht die praktische korpuslinguistische Forschungsarbeit. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, im Laufe des Kurses eine eigene Korpusuntersuchung zu einem Thema ihrer Wahl durchzuführen und zu präsentieren. Dazu werden wir uns u.a. damit beschäftigen, wie wir geeignete Fragestellungen formulieren können. Die Studierenden lernen wichtige deutschsprachige Korpora kennen und erarbeiten sich die Fähigkeit, diese für ihre Zwecke zu durchsuchen und die Ergebnisse zu analysieren. Der Kurs wird auch eine praktische Einführung zur Visualisierung und statistischen Auswertung von Ergebnissen enthalten. |