In der zeitgenössischen Filmwissenschaft haben sich die Denkansätze der Phänomenologie als theoretische Grundlage etabliert, die den Prozess unserer ästhetischen Wahrnehmung in idealer Weise veranschaulicht. Im Seminar lesen wir die wichtigsten Texte zum filmischen Denken der Phänomenologie wie von Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty. Als Orientierung dienen die Schriften der filmwissenschaftlichen Neophänomenologie wie die von Vivian Sobchack und Thomas Morsch. Im Mittelpunkt des Diskurses steht das Subjekt der Wahrnehmung, wie es in den filmischen Prozess geistig, leiblich und sensuell eingeführt, in diesem konstruiert und mit den weiteren Subjekten vernetzt wird, in anderen Worten; wie wir Zuschauer uns in der filmischen Welt verwirklichen. Wir versuchen, das Gedankengut der Phänomenologie unmittelbar in der Filmanalyse anzuwenden.