Auch wenn der Essayfilm bereits ein Set an Formen und Prinzipien sowie einen Werkkanon herausgebildet hat, ist er als offene Form aufzufassen. Zwischen Fiktionalität und Faktischem akzentuiert der Essayfilm das Fragmentarische, arbeitet mit heterogenen Bildformen und disparaten Bild-Ton-Beziehungen und eröffnet Denk- und Assoziationsräume, die die Befragung und Deutung des Gesehenen, aber auch des Mediums selbst, aktivieren.
In dem Seminar nähern wir uns dem Essayfilm über einschlägige Texte wie Adornos „Der Essay als Form“ und analysieren zentrale Werke von u.a. Chris Marker, Agnes Varda und Harun Farocki. Das Repertoire soll darüber hinaus um Formen des politischen Essayfilms sowie des Video-Essays erweitert werden.