Kommentar |
Die Dynastie Sachsen-Coburg machte im 19. Jahrhundert eine erstaunliche Karriere: Obwohl das Herzogshaus ursprünglich nur über ein kleines Territorium in Thüringen regierte, gelangten Mitglieder des Hauses auf die Throne von Belgien, Großbritannien, Portugal und Bulgarien. Das Seminar möchte anhand des Hauses Sachsen-Coburg nach Kontinuität und Wandel des Selbstverständnisses, der Legitimation und der politischen Handlungsspielräume von Monarchie, und speziell der kleinstaatlichen Monarchie, im ‚langen‘ 19. Jahrhundert, das durch den Aufstieg des Bürgertums, die Entwicklung zum Verfassungs- und Nationalstaat sowie den grundlegenden wirtschaftlichen Wandel geprägt war, fragen. Auf diese Weise werden mit den Ansätzen der modernen Monarchiegeschichte auch allgemeine Fragen des historischen Wandels im 19. Jahrhundert angesprochen. Nicht zuletzt sollen die Rückwirkungen der europäischen Verflechtungen auf die Region Thüringen und das ‚Doppelherzogtum‘ Sachsen-Coburg und Gotha untersucht werden. |
Literatur |
Langewiesche, Dieter, Die Monarchie im Jahrhundert Europas: Selbstbehauptung durch Wandel im 19. Jahrhundert, Heidelberg 2013; Nicklas, Thomas, Das Haus Sachsen-Coburg: Europas späte Dynastie, Stuttgart 2003; Raßloff, Steffen, Geschichte Thüringens, 2. Aufl., München 2020; Sellin, Volker, Gewalt und Legitimität. Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolutionen, München 2011. |