Kommentar |
Im Seminar wollen wir uns migrantischen Erfahrungen in der ostdeutschen Gesellschaft widmen und der Frage nachgehen, auf welche Weise sich diese in der langen Geschichte des Umbruchs veränderten: Rassismus und anti-rassistisches Engagement werden ebenso betrachtet wie politisches Partizipationsbestreben und individuelle sozio-ökonomische Abstiegs- und Aufstiegserfahrungen. Gemeinsam spannen wir einen Bogen von den 1970er bis in die 1990er Jahre. Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir uns ausgehend von der Forschungsliteratur sowohl einen Überblick über verschiedene migrantische Gruppen – wie die ‚Ausländischen Werktätigen‘, Studierende und politische Emigrant*innen – als auch über ausgewählte migrationspolitisch Engagierte in der jeweiligen Zeit. Im zweiten Teil des Seminars steht die Arbeit mit konkreten Quellen im Mittelpunkt. Anhand von Eingaben, Interviews, Zeitungsberichten und filmischen Dokumentationen üben wir den Umgang mit diesen verschiedenen Quellengattungen.
Einführende Literatur: Patrice G. Poutrus: Aufnahme in die ›geschlossene Gesellschaft‹: Remigranten, Übersiedler, ausländische Studierende und Arbeitsmigranten in der DDR, in: Jochen Oltmer (Hg.): Handbuch Staat und Migration in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert. Berlin/Boston 2016; Ann-Judith Rabenschlag: Völkerfreundschaft nach Bedarf. Ausländische Arbeitskräfte in der Wahrnehmung von Staat und Bevölkerung der DDR, Stockholm 2014; Quinn Slobodian (Hg.): Comrades of color. East Germany in the Cold War world (Protest, culture and society 15), New York/Oxford: Berghahn 2015. |