Als erste Frau überhaupt wurde 1905 Bertha von Suttner mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Sie förderte die Friedensbewegung und dachte über ein Europa der Verständigung nach, als noch der Krieg als wirksames Mittel der Außenpolitik favorisiert wurde. Mit dem Buch „Die Waffen nieder!“ wurde sie seit 1889 weltweit bekannt. Allein 37 deutsche Auflagen wurden bis 1905 gezählt, in 15 Sprachen wurde das Buch übersetzt und galt bis in die Weimarer Republik als wichtigstes Werk der Antikriegsliteratur. Mit ihrem Wirken förderte Bertha von Suttner die Entstehung von Reformkonzepten in Erziehung, Wissenschaft und Politik.
Im Seminar wird das Werk „Die Waffen nieder!“ als Quelle exemplarisch für Texte aus dem „langen“ 19. Jahrhundert erschlossen und mit Bertha von Suttners Biographie sowie ihrer Epoche kontextualisiert.
Den adäquaten Umgang mit historischen Texten prüft die abschließende Hausarbeit. Zur Einübung werden während des Seminars die methodisch-formalen Standards wissenschaftlichen Arbeitens besprochen und eingeübt. Semesterbegleitende Recherche- und Schreibaufträge sollen Sie in die Lage versetzen, frühzeitig ein eigenes Thema (Gegenstand und Forschungsfrage) zu entwickeln. Die Veranstaltung orientiert sich in dieser Hinsicht an einem „Good Practice Beispiel“ der Universität Jena, das es Ihnen ermöglicht, Hausarbeiten seminarbegleitend schreiben zu lernen.
Literatur zur Einführung: Brigitte Hamann: Bertha von Suttner. Ein Leben für den Frieden, München 2002. Simone Peter: Bertha von Suttner (1843–1914). In: Bardo Fassbender, Anne Peters (Hrsg.): The Oxford Handbook of the History of International Law. Oxford 2012, S. 1142–1145. Lothar Gall: Europa auf dem Weg in die Moderne: 1850-1890, München 2009. |