Im Mai 2017 wurde das Haus der Europäischen Geschichte in Brüssel feierlich eröffnet. In unmittelbarer Nähe zu den europäischen Institutionen werden den Besucherinnen und Besuchern Objekte zur Geschichte des Kontinents präsentiert. Ziel war es, die Verengung der Geschichtsschreibung auf den nationalen Rahmen zu überwinden und eine gesamteuropäische Geschichte zu zeigen.
Doch welche Objekte sollte darin ausgestellt und präsentiert werden? Worin unterscheidet sich eine Geschichte Europas von den Nationalgeschichten ihrer Mitgliedstaaten und deren unterschiedlichen Erinnerungskulturen? Diese Fragen nehmen wir zum Ausgang, um uns einerseits mittels neuerer theoretischer Ansätze zum kulturellen Gedächtnis und zu Erinnerungsorten mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Andererseits wollen wir uns auch konkret möglichen europäischen Erinnerungsorten und -objekten in Thüringen zuwenden. Welche Orte und Objekte eignen sich, um an die Geschichte Europas zu erinnern und wie lassen sich die europarelevanten Aspekte angemessen präsentieren und inszenieren?
Die theoretischen Debatten wollen wir gemeinsam führen, die Teilnehmer/innen sollen dann im Anschluss selbständig mögliche Erinnerungsorte und/oder Erinnerungsobjekte finden und die europäischen Aspekte herausarbeiten. Die Orte und Objekte sollen möglichst in Thüringen zu finden sein, es ist aber auch durchaus möglich, in anderen Bundesländern zu suchen. Ziel ist es, Europa „vor der Haustür” erlebbar und begreifbar zu machen. |