Kommentar |
Seit den 1990ern spielen Affekte, Emotionen und auch Gefühle in der Soziologie eine herausragende Rolle. In diesem Zusammenhang spricht man vom „affective“ bzw. „emotional turn“ in der Sozialtheorie (vgl. Reckwitz 2012). Die von Husserl fundierte interdisziplinäre Tradition der Phänomenologie hat sich bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit eben diesen Themen intensiv auseinandergesetzt. Dies wird aber oft von aktuellen Sozialtheorien vernachlässigt. Unser Seminar zielt darauf ab, einen Überblick über die Beiträge der Phänomenologie zur sozialtheoretischen Analyse grundlegender affektiver bzw. emotionaler Erfahrungen wie Hass, Ekel, Liebe, Sympathie, Angst und Scham zu geben. Dies soll anhand der Lektüre von Schriften von Autoren wie Stein, Scheler, Heidegger, Kolnai, Merleau-Ponty, Sartre, Henry, Rosa, Ahmed und Schmitz gemacht werden. |
Literatur |
Fuchs, Thomas. 2019. „Verkörperte Emotionen. Emotionskonzepte der Phänomenologie.“ In: H. Kappelhoff/J.-H. Bakels/H. Lehmann/C. Schmitt (Hg.), Emotionen: 95-101.
Reckwitz, Andreas. 2016. „Praktiken und ihre Affekte. Zur Affektivität des Sozialen“. In (ebd.): Kreativität und soziale Praxis Studien zur Sozial- und Gesellschaftstheorie. |