Kommentar |
„Klima, Corona und das Christentum“ – so ist das aktuelle Buch der Religionspädagogin Claudia Gärtner überschrieben. Der Titel macht deutlich, dass Gärtner Religionspädagogik in Ausrichtung auf konkrete, aktuelle Problemlagen betreibt. Eine solche Religionspädagogik lässt sich auch unter dem Terminus der kritischen Zeitgenossenschaft fassen. In der Vorlesung soll zunächst die Bedeutung dieses Begriffs und nahestehender Begriffe wie Krisenwissenschaft erörtert werden, um dann in einem zweiten Schritt ausgewählte aktuelle Phänomene wie die Klimaerwärmung und die Corona-Pandemie, aber auch die Geldbestimmtheit der Wirklichkeit, die Transformation von Religion in der populären Kultur u.a.m. hinsichtlich ihrer Bedeutung für religiöse Bildungsprozesse zu diskutieren. In einem dritten Schritt soll dann schließlich untersucht werden, inwiefern die gegenwärtigen religionsdidaktischen Modelle dem Anspruch einer kritischen Zeitgenossenschaft gerecht werden. Stets soll es dabei auch um ganz konkrete Fragen gehen: Sollte im Religionsunterricht zur Teilnahme an Aktionen von „Ende Gelände“ motiviert werden? Ist es religionspädagogisch ein Problem, wenn zumeist der Weihnachtsmann die Geschenke bringt? Und dürfen – oder sollten – Religionslehrkräfte eigentlich Mitglieder von Parteien sein? |
Literatur |
Claudia Gärtner: Klima, Corona und das Christentum. Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung in einer verwundeten Welt, Bielefeld 2020; Manfred L. Pirner/Martin Rothgangel (Hrsg): Kritische Zeitgenossenschaft – Aufgabe für Religionspädagogik und Systematische Theologie? Dokumentation der GwR-Jahrestagung 2013, Wien 2013 (= 12. Jahrgang, Heft 2 von Theo-Web. Zeitschrift für Religionspädagogik). Weitere Literatur wird in der Veranstaltung bekanntgegeben. |