Kommentar |
Der Konfuzianismus gilt als eine der größten geistigen Traditionen in Ostasien und sein Einfluss ist über das Herkunftsland China hinaus über Korea und Japan bis Vietnam gegenwärtig. „Der menschliche Mensch“ (renzi) vervollkommnet in sich die Menschlichkeit (ren) als oberstes Gut, indem er sein Geistherzen (xin) in Entsprechung zu seiner Tugendnatur (dexing) kultiviert. Dieses anthropologische Ideal widerspiegelt die religiöse Vorstellung des Konfuzianismus, dass der Himmel (tian) als Ursprung von allem dem Menschen die Tugendnatur (dexing) verliehen hat.
Das Ziel des Seminars besteht darin, einerseits die Grundlagen der Ethik des klassischen Konfuzianismus zu vermitteln und anderseits ihre Aktualität in den gesellschaftlich relevanten ethischen Debatten und politischen Entscheidungen in Ostasien aufzuzeigen. Ausgewählte Schriften von den alten Meistern wie Konfuzius und Menzius werden gelesen und die neue Normbildung in Ostasien wird aus der Perspektive der konfuzianischen Ethik diskutiert. |
Literatur |
: Granet, Marcel, Das chinesische Denken, Frankfurt a. M. 1985; Jullien, François, Dialog über die Moral – Menzius und die Philosophie der Aufklärung, Berlin 2003; Kong Qiu, Die Lehren des Konfuzius. Die vier konfuzianischen Bücher. Übersetzt von Wilhelm, Richard und mit einem Vorwort von Prof. Dr. Hans van Ess. chinesisch und deutsch, Frankfurt a. M. 2009 (Lizenzausgabe) ; Menzius, Den Menschen gerecht. Ein Menzius-Lesebuch, aus dem klassischen Chinesisch übertragen und herausgegeben von Henrik Jäger, Zürich 2010 |