Das Proseminar findet pandemiebedingt digital über Zoom und Moodle statt.
„Das Wort sie sollen lassen stahn / und kein’ Dank dazu haben” (Ein feste Burg: EG 362,4). Mit diesen Zeilen warf Martin Luther seinen Gegnern die Verfälschung und Verachtung der Heiligen Schrift vor. Denn in der Tat führte die intensive Beschäftigung mit den biblischen Texten bei Martin Luther, Philipp Melanchthon und Andreas Bodenstein zu einem neuen Schriftverständnis, aus dem weitreichende Konflikte der Reformationszeit erwuchsen.
Im Proseminar untersuchen wir themenzentriert die Hintergründe wichtiger Etappen der Bibelauslegung durch den Wittenberger Zweig der Reformation: Wie lasen und verstanden diese Theologen die Bibel? Wieso hatte die Übersetzung der Bibel durch Luther einen solchen Erfolg? Worin besteht das spezifisch „Evangelische”, wenn sich die Reformatoren in theologischen Fragen allein auf die Heilige Schrift beriefen?
Anhand der kritischen Lektüre historischer Quellen gehen wir diesen und weiteren Fragen nach. Wir werden uns dabei einen Überblick über die allgemeine Reformationsgeschichte erarbeiten, um Zusammenhänge und Ereignisse der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts einordnen zu lernen. Nicht zuletzt wird auch die Abfassung einer Proseminararbeit im Fach Kirchengeschichte vorbereitet. |