Kommentar |
Dass ein Kunstwerk nicht eindeutig ist, sondern vielschichtig, ambivalent, mehrdeutig oder auch rätselhaft, ist eine für die Begegnung mit moderner und zeitgenössischer Kunst charakteristische Erfahrung. Aber schon seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert ist dieses Phänomen bekannt und Gegenstand der Reflexion. Die Vorlesung untersucht an zentralen Stationen der Kunstgeschichte – von der Renaissance über den Manierismus, die Romantik und den Symbolismus bis zur Postmoderne – die ästhetische Ambiguität von Kunstwerken. Im Zentrum steht die Analyse ausgewählter Werke auf die jeweils spezifischen Formen und Wirkweisen ihrer Ambiguität. Dabei werden theoretische Konzepte der Ambiguität verschiedener Disziplinen (Linguistik, Psychologie, Philosophie) herangezogen sowie verschiedene Kunsttheorien des Un-Eindeutigen (Adorno, Blumenberg, Eco, Rancière) vorgestellt.
Die Vorlesung wird mit einem Testat abgeschlossen. |