VARIETIES OF RUSSIAN AND BELARUSIAN
NOTE: this course is taught in English
Das Seminar wird gemeinsam von Prof. von Waldenfels und Dr. Kristian Roncero durchgeführt.
Das Russische hat, so hört man oft, keine Dialekte. Und tatsächlich spricht man in den meisten Städten des russischsprachigen Raumes, von Vladivostok bis Minsk, von Petersburg bis Odessa, doch fast dasselbe Russisch. Die Unterschiede sind recht gering, und verglichen mit der Variation etwa im deutschsprachigen Raum kaum der Rede wert. Dies ist jedoch im Wesentlichen erst eine Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts, das von Urbanisierung und Alphabetisierung der Sprecher und dabei der Standardisierung ihrer Sprache gekennzeichnet war. Auf dem Dorf jedoch kann man bis heute Dialekte hören, auch wenn ihr Gebrauch unter dem Druck der Standardsprache immer mehr zurückgeht.
Im Seminar beschäftigen wir uns zunächst mit der dialektalen Gliederung des Russischen und die Soziolinguistik der Dialekte heute. Dann besprechen wir einzelne dialektale Merkmale, ihren Aufbau und ihre Verbreitung im ostslavischen Raum, und gehen auf einzelne Dialekte ein, zu denen umfangreiche (Audio-)korpora existieren. Insbesondere besprechen wir den nordrussischen Dialekt des Ustya-Beckens, zu dem Prof. von Waldenfels einige Feldforschungsreisen gemeinsam mit Studierenden unternommen hat (siehe www.parasolcorpus.org/Pushkino ) sowie den westbelarussischen Dialekt des Polesje, den Dr. Roncero dokumentiert und erforscht hat.
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