Kommentar |
Im ehemaligen Jugoslawien wie auch in Bulgarien hat der Umbruch von 1989 (Bulgarien) bzw. 1991 (durch die jugoslawischen Abspaltungskriege) eine Neuorientierung auch in der Literatur mit sich gebracht. Die Autoren, die sich mit den Folgen des sozioökonomischen Umstellungsprozesses auseinandersetzen, bedienen sich dabei häufig grotesker Motive, um die Radikalität des Umbruchs darzustellen; nicht häufig spielen auch Krankheitsmotive und Krankheitsmetaphern eine wichtige Rolle bei der literarischen Verarbeitung einer sich veränderten Realität. Situationen, in denen gewohnte Ordnungen durch neue ersetzt werden, bringen nicht selten Verschwörungstheorien mit sich. Auch damit setzen sich Autoren der Transitionsperiode kritisch auseinander. Damit sind die drei im Seminartitel genannten Charakteristika umrissen, die bei der Untersuchung literarischer Texte vornehmlich aus dem ehemaligen Jugoslawien, bei Bedarf auch aus Bulgarien, im Mittelpunkt stehen werden. Neben der Lektüre einschlägiger theoretischer Grundlagen geht es vor allem darum zu untersuchen, mit welchen literarischen Mitteln die einzelnen Autoren arbeiten.
Gelesen werden Erzählungen und Romane von David Albahari, Boris Dezulovic, Zoran Feric, Vladimir Kecmanovic, falls Bulgaristen teilnehmen sollten, auch von Alek Popov. Eine Auflistung der zu lesenden literarischen Texte erfolgt, wenn absehbar ist, welcher Bedarf besteht.
Um den Lernerfolg zu sichern, werden von jeder Sitzung durch sich abwechselnde Studierende Protokolle angefertigt.
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