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Die Stoa ist eine der bedeutsamsten philosophischen Schule in der Antike. Ihr philosophisches System entwirft ein Weltbild (Kosmos), nach dem der Kosmos, ein geordnetes und harmonisches Ganzes, aus einem Urprinzip hervorgeht, und durch dessen Wesensnatur Vernunft (Logos/ratio) beherrscht und gelenkt wird. Alle Dinge sind Teile oder Momente dieses Makrokosmos. Der Mensch als ein Teil des Kosmos befindet sich in der Verkettung der Ursachen des kosmischen Geschehens und ist ihm scheinbar unentrinnbar unterworfen, wie dies die Vorstellung von einem vorgesehenen Schicksal (fatum) ausdrückt. Der Mensch ist nicht primär ein Glied der Polis (vorstoisches griechisches Denken) oder ein Geschöpf, welches sich frei als selbst bestimmendes Wesen in der Mitte zwischen dem Himmel und der Erde erschaffen versteht (Renaissance). Der Mensch ist nach Stoa ein Mikrokosmos und widerspiegelt durch seine vernünftige Wesensnatur den von der Weltvernunft beseelten Makrokosmos und fügt sich zugleich als einen Teil dem von der Harmonie und Ordnung entworfenen Weltganzen ein. Die seinem Platz innerhalb des Makrokosmos zugewiesene Pflicht ist es, aufgrund der Vernunft sein eigenes Selbst (Oikeioslehre) mit dem Kosmos in Einklang zu bringen, in das seine Mitmenschen eingeschlossen sind.
Das stoische Ideal des Menschen ist mit der Idee der Freiheit der Seele verbunden; und weiter sich seinem Schicksal als der Notwendigkeit der Dinge für das Ganze fügen zu können und die seelische Vollkommenheit durch seine Affektlosigkeit (apatheia) und unerschütterliche Gelassenheit der Seele (ataraxie) zu verkörpern.
Das Ziel des Seminars ist die Grundlagen der naturwissenschaftlich-religionsphilosophischen Naturphilosophie bzw. Metaphysik der Stoa deutlich zu machen und den Zugang zum stoischen Verständnis des Menschen und der Welt zu eröffnen. Zentrale Themen sind: Schicksal und Freiheit, Erkenntnis und Mantik, Vergänglichkeit und Tod, Schmerz und Glück usw. Diese Themen werden in Hinblick auf die Bildung des Selbstseins des Menschen angesichts des Schicksalhaften und der Endlichkeit des Menschen in der stoischen Philosophie behandelt. Dabei ist die stoische Konzeption des Naturbegriffs nicht zu vernachlässigen, aus dem die große „Naturrechtstradition” hervorgegangen ist. Die ausgewählten Texte aus den Testimonien, Doxographien und Schriften von Denkern wie Zenon, Chrysippos, Panaitios, Epiktet, Seneca, Cicero u.a. werden gemeinsam bearbeitet. Das Seminar wird sowohl in der Online- als auch der Präsenzform durchgeführt (ONLINE-PLUS) Die Seminarunterlagen (Reader, Seminarplan, Literaturverzeichnis, Referatsthemen etc.) und die Informationen über die Form und den Inhalt der einzelnen Termine werden bis zum Beginn der Vorbesprechung im Moodle bereitgestellt bzw. übermittelt. Referate und Textvorbereitungen sind vorgesehen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
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