Kommentar |
Im Rahmen neuerer Hypothesen über die Entstehung des Enneateuch und im Kontext der Diskussion um das „Deuteronomistische Geschichtswerk“ kommt dem Richterbuch eine Schlüsselstellung zu. Ist es kompositonsgeschichtlich eher „spät“ oder doch „früh“ einzuordnen? Wie steht es um die mutmaßlichen Teilsammlungen und Einzelüberlieferungen, die ihm zugrundeliegen? Lassen sich aus ihm Schlüsse auf die soziopolitische Verfasstheit Israels ziehen – und, wenn ja, welcher Gruppen zu welcher Zeit? Diesen Fragen wird die Vorlesung nachgehen, indem zentrale Einzeltexte exegesiert und die Ergebnisse redaktionsgeschichtlich diskutiert werden. Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Auffrischung des Einleitungswissens über Richterbuch wie DtrG.
Digital: Im Fall, dass Präsenzlehre nicht möglich ist, wird die Vorlesung über kommentierte Powerpointfolien und die Plattform moodle gehalten. |
Literatur |
Uwe Becker, Richterzeit und Königtum. Redaktionsgeschichtliche Studien zum Richterbuch (BZAW 192), Berlin/New York 1990; Focken, Friedrich-Emanuel, Zwischen Landnahme und Königtum. Literarkritische und redaktionsgeschichtliche Untersuchungen zum Anfang und Ende der deuteronomistischen Richtererzählungen (FRLANT 258), Göttingen 2014; Cynthia Edenburg, Dismembering the Whole. Composition and Purpose of Judges 19–21, Atlanta (GA) 2016; Schulz, Sarah, Die Anhänge zum Richterbuch. Eine kompositionsgeschichtliche Untersuchung von Ri 17‑21 (BZAW 477), Berlin/Boston 2016; Walter Groß, Richter, HThK.AT, Freiburg u.a. 2009 |