Ausgangspunkt des Seminars ist das Buch „Tschick” von Wolfgang Herrndorf (2010): zwei männliche Jugendliche, beide Außenseiter, reisen im Sommer mit einem gestohlenen Lada durch die ostdeutsche Provinz. Das Buch gilt als der erfolgreiche Adoleszenzroman. In Zusammenarbeit mit dem Literaturwissenschaftler Prof. Toni Tholen wird erkundet, ob und wie sich das professionelle Schreiben über Adoleszenz vom Erzählen über die eigenen Erfahrungen durch männliche Jugendliche unterscheidet. Dazu werden neben dem Roman „Tschick” und Auszügen aus dem autobiografischen Romanzyklus von Karl Ove Knausgård Interviews aus einem laufenden Forschungsprojekt zur Verfügung gestellt. Nach einer Einführung in Adoleszenz- und Männlichkeitstheorien sowie Texten aus der Literaturwissenschaft wird gemeinsam am empirischen Material gearbeitet. Welche Stereotypen und Mythen werden benutzt? Welche geschlechteruntypischen Sujets tauchen auf? Worüber wird nicht gesprochen? Welche sprachlichen Unterschiede lassen sich eruieren? Wie unterscheidet sich Schreiben von männlichen Erwachsenen über Adoleszenz vom Erzählen von adoleszenten männlichen Jugendlichen?
Diese Veranstaltung findet voraussichtlich digital wöchentlich per Zoom statt, zwei Veranstaltungen finden als Block von 4 SWS statt. Wir informieren die Studierenden zu Beginn des Wintersemesters über die aktuellen Regelungen an der FSU.
Bitte lesen Sie als Vorbereitung den Roman „Tschick”, Sie können ihn in der Thulb ausleihen oder für 10 Euro im Buchhandel erwerben. Bezüglich Karl Ove Knausgård empfehlen wir bei Interesse den ersten Band „Sterben” vorab zu lesen. |