Kommentar |
Das Buch Genesis führt die Leser von der Ursprungsgeschichte der Welt über die Erzväter zur Volksgeschichte Israels. Im ersten Teil dieser Geschichte (Gen 1-11) wird in universaler Perspektive die Geschöpflichkeit und Fehlbarkeit des Menschen zum Ausdruck gebracht, bevor im zweiten Teil (Gen 12-50) die Segensgeschichte Abrahams und seiner Nachfolger, also des Gottesvolkes Israel, erzählt wird. In der Vorlesung soll zum einen der verwickelte literargeschichtliche Weg, der zur vorliegenden Gestalt des Buches (im Rahmen des Pentateuchs) geführt hat, nachgezeichnet werden. Dabei wird ausführlich die neue Pentateuchforschung vorgestellt. Zum andern aber sollen die Schlüsseltexte in ihrem theologischen Gehalt exemplarisch ausgelegt werden (die beiden Schöpfungserzählungen Gen 1,1-2,4a bzw. 2,24b-3,24; Texte aus den Vätererzählungen Gen 12; 15; 17; 22; 28; 32; schließlich die Josefsgeschichte). Zumal bei der Urgeschichte Gen 1-11 wird ein besonderes Augenmerk auf die altorientalischen Schöpfungsmythen gerichtet (Enuma Elisch, Gilgamesch, Atramchasis). Die Vorlesung geht durchgängig vom hebräischen Text aus, kann aber auch ohne Hebräischkenntnisse gehört werden. Arbeitsmaterialien werden über Moodle zur Verfügung gestellt. |
Literatur |
Neuester Kommentar zur Urgeschichte: Jan Christian Gertz, Das erste Buch Mose (Genesis). Die Urgeschichte Gen 1–11, ATD 1/1, Göttingen 2018. – Zur Entstehung des Buches Genesis im Rahmen des Pentateuchs: Christoph Levin, Der Jahwist, FRLANT 157, Göttingen 1993; Reinhard G. Kratz, Die Komposition der erzählenden Bücher des Alten Testaments. Grundwissen der Bibelkritik, UTB 2157, Göttingen 2000. – Zur Vätergeschichte: Matthias Köckert, Abraham. Ahnvater – Vorbild – Kultstifter, Biblische Gestalten 31, Leipzig 2017. |