Kommentar |
Diese Vorlesung kann problemlos ohne Kenntnis des erstens Teils der Vorlesung im Sommersemester 2020 besucht werden. Die Phänomenologie steht in dem Ruf, ständig Programme und Aufforderungen zu formulieren, wie Philosophie betrieben werden sollte – doch verglichen damit würden sich dann doch recht wenig konkrete Umsetzungen phänomenologischer Philosophie finden lassen. An diesem Vorwurf ist etwas dran. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Vorlesung nicht mit den weitgehenden Absichten, den zahlreichen metatheoretischen und methodischen Problemen der Phänomenologie, sondern stellt ausschließlich klassische, exemplarisch geglückte phänomenologische Beschreibungen von konkreten Phänomenen vor: Im ersten Teil der Vorlesung waren dies Beschreibungen der Wahrnehmung (bei Husserl, Jonas und Merleau-Ponty), der Imagination (bei Sartre) oder auch der Bilderfahrung (bei Husserl und Sartre; im zweiten Teil werden dies unter anderem Beschreibungen des Hochmuts (bei Kolnai), des Bösen (bei Arndt), des Fernsehens (bei Anders), des Rasierens (bei Flusser), des Sports (bei Gumbrecht) des In-der-Welt-seins und des Mans (bei Heidegger) sein. |