Erfurt war zeitweise die zweitgrößte Stadt des Reiches nördlich der Alpen. Innerhalb Thüringens und seiner Umgebung war es das unbestrittene wirtschaftliche, gelehrte, kirchliche und künstlerische Zentrum. Politisch gelang es dem Rat der formal dem Mainzer Erzbischof unterstehenden Stadt, weitreichende Freiheiten zu erlangen. Das Seminar betrachtet die Entwicklung Erfurts im Mittelalter, ausgehend von der Siedlungsgeschichte über die Entwicklung der städtischen Selbstverwaltung bis zur florierenden spätmittelalterlichen Großstadt. Schwerpunkte liegen neben der Stadtgestalt und politischen Problemen auf den kirchlichen Institutionen sowie auf architektur- und kunsthistorischen Fragen.
Vergleiche zu anderen Städten werden gezogen. Welche Parallelen lassen sich feststellen? Wie sind die Versuche der Forschung einzuordnen, bestimmte Stadttypen zu erstellen? Anhand des Beispiels werden wichtige stadthistorische Forschungsfragen diskutiert.
Literatur:
- Isenmann, Eberhard: Die deutsche Stadt im Mittelalter 1150–1550, Köln/Weimar/Wien ²2014.
- Schmieder, Felicitas: Die mittelalterliche Stadt, Darmstadt ²2009.
- Weiß, Ulman (Hg.): Erfurt. Geschichte und Gegenwart, Weimar 1995.
- Wolf, Stephanie: Erfurt im 13. Jahrhundert (Städteforschungen A 67), Köln/Weimar/Wien 2000.
- Nitz, Thomas: Stadt – Bau – Geschichte. Stadtentwicklung und Wohnbau in Erfurt vom 12. bis zum 19. Jahrhundert (ESK 2), Berlin 2005. |