Kommentar |
”Verachte die Tat, aber achte den Täter” - ein Grundsatz vieler Psycholog*innen im Strafvollzug. Doch was genau steckt hinter dieser Tätigkeit? Die Arbeitsfelder von AnstaltspsychologInnen sind vielfältig: Kriseninterventionen, Suizidprophylaxe, Lehrtätigkeiten, Beteiligung an Personalauswahlprozessen, therapeutische Arbeiten und psychologische Diagnostik. Letztere ist in verschiedenen Prozessen des Strafvollzugs relevant: Aufnahme in die Haftanstalt, Vollzugsplanerstellung, Aufnahme in die Sozialtherapeutische Abteilung (SothA) und Entlassung. Im Rahmen dieses Seminars sollen die Studierenden Wissen über theoretische Grundlagen der Delinquenz sowie die praktische Arbeit mit Strafgefangenen erlangen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die verschiedenen Arten psychologischer Diagnostik im Strafvollzug gelegt, welche auch in Kleingruppenarbeit praktisch angewandt werden soll. Dabei wird an Fallbeispielen, welche an reale Fälle angelehnt sind, gearbeitet. Für die Teilnahme wird psychische Stabilität vorausgesetzt, da sich das Seminar auch mit Gewalt- und Sexualdelikten befasst. Studierenden, die bereits Opfer einer derartigen Straftat wurden, wird geraten, die Teilnahme zu überdenken, da Retraumatisierungen nicht ausgeschlossen werden können. |
Literatur |
1. Dahle, K. P. (2008). Grundlagen der Kriminalprognose. INFO. Download unter: https://baden-wuerttemberg.dvjj.de/wp-content/uploads/sites/2/2019/08/dahle_klaus-peter_2008.pdf
2. Boetticher, A., Kröber, H. L., Müller-Isberner, R., Böhm, K. M., Müller-Metz, R. & Wolf, T. (2007). Mindestanforderungen für Prognosegutachten. Forensische Psychologie und Kriminologie. Download unter: https://www.researchgate.net/publication/246971314_Mindestanforderungen_fur_Prognosegutachten_1 |