Kommentar |
Die Veranstaltung bietet einen Überblick über die Entwicklung der westeuropäischen Geschichtsschreibung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Thematisiert werden wichtige Kontroversen (etwa die Ursprünge des Ersten Weltkriegs), methodische Entwicklungen (Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte) und das Verhältnis der Historiker zur Politik. So lautet eine der Kernfragen: Wie hingen politische Erfahrungen (Krisen, Krieg, Diktatur) mit der Wahl der Themen, Methoden und Erzählweisen zusammen? Ausführlich besprochen werden die Historiographien in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, doch wird auch die marxistisch-leninistische geprägte Geschichtsschreibung des Ostblocks in vergleichender Perspektive beleuchtet
Literatur: Georg G. Iggers, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert, Göttingen 2007; ders., New Directions in European Historiography, Hanover 1984; Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003; The Oxford History of Historical Writing, Bde. 4 und 5, Oxford 2011; Franziska Metzger, Geschichtsschreibung und Geschichtsdenken im 19. und 20. Jahrhundert, Bern 2011. |