Kommentar |
Das Seminar behandelt das Hauptwerk Boccaccios, das sogenannte „Decameron“. Entstanden vermutlich 1349-1351 stellt das „Decameron“ (gr. δέκα ἡμέραι = zehn Tage) die maßgebliche und für die gesamte europäische Literatur bis ins 20. Jahrhundert hinein kanonische Novellensammlung dar.
Die Bedeutung des „Decameron“ erschöpft sich allerdings nicht in seiner gattungsgeschlichtlichen Relevanz. Entgegen der Einschätzung von Erich Auerbach, der seltsamerweise dem „Decameron“ jegliche moderne „Ernsthaftigkeit“ in der Darstellung der alltäglichen Wirklichkeit abspricht (vgl. Mimesis), lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass Boccaccio mit seiner Novellensammlung den modernen Realismus erfunden hat.
Die Lehrveranstaltung möchte an die Lektüre des „Decameron“ heranführen. |
Literatur |
Grundlage des Seminars ist die Auswahl von Peter Brockmeier:
Boccaccio, Giovanni: Decameron. Zwanzig ausgewählte Novellen. Italienisch/Deutsch. Übersetzt und herausgegeben von Peter Brockmeier, Stuttgart: Reclam, 1988, ISBN: 978-3-15-008449-6.
Die Anschaffung dieser Ausgabe ist verpflichtend.
Empfohlene Ausgabe:
Boccaccio, Giovanni: Decameron. A cura di Amedeo Quondam, Maurizio Fiorilla, Giancarlo Alfano, Milano: Rizzoli (Biblioteca Universale Rizzoli, Classici), 2013.
Zur Lektüre empfolen:
Battaglia Ricci, Lucia: Boccaccio, Roma: Salerno, 2000. |