Kommentar |
Die Neue Frauenbewegung begann sich Ende der 1960er Jahre zu formieren, hat Themen, die bis dato tabuisiert waren, angesprochen, lauthals gegen gesellschaftliche Ungleichheiten protestiert und die Wissenschaften auf den Kopf gestellt. Dabei war die Bewegung, wie ihre Akteur*innen nie homogen und hat sich ständig gewandelt. In diesem Seminar werden wir zentrale Ereignisse und Themen der Neuen Frauenbewegung diskutieren: angefangen bei den „Gründungsmythen”, wie dem Tomatenwurf von Sigrid Rüger auf der 23. Delegiertenkonferenz des SDS, über die Kampagnen zu sexueller Selbstbestimmung, Frauengesundheit und der Frauenhausbewegung, bis hin zu Streits über Rassismus, Antisemitismus und Behindertenfeindlichkeit innerhalb der Bewegung. Außerdem soll ein Blick in die DDR und die frauenbewegten Gruppen dort geworfen werden. Über das ganze Semester hinweg werden wir uns der Frage widmen, wie eine soziale Bewegung historisch erforscht werden kann, welche Quellen uns dazu zur Verfügung stehen und welche Theorien uns bei der Analyse helfen. Das Seminar findet im Rhythmus von zwei Wochen statt. |