Die zeitgeschichtliche Holocaust-Forschung hat in den letzten etwa drei Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Insbesondere hat sich unser Wissen über das konkrete Geschehen an den osteuropäischen Schauplätzen des Judenmords sehr erweitert. Mit der 2004 begonnenen, auf 16 Bände angelegten Dokumentation „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“ (VEJ), die in absehbarer Zeit abgeschlossen sein wird, liegt, wie Michael Wildt zutreffend konstatiert hat, ein „unschätzbares öffentliches Archiv zum Holocaust in deutscher Sprache vor“, das wir in diesem Hauptseminar zum Ausgangspunkt einer quellennahmen Auseinandersetzung mit den Etappen der nationalsozialistischen Judenpolitik machen wollen.
Für die erste Woche nach Semesterende plant der Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte eine sechstägige Exkursion nach Lublin und von dort nach Majdanek, Sobibór, Belzec und Izbica; nähere Informationen dazu und zu den Teilnahmemöglichkeiten für TeilnehmerInnen des Hauptseminars in der ersten Seminarsitzung.
Einführende Literatur: Wolfgang Benz: Der Holocaust (C.H.Beck Wissen). München 9. Auflage 2018. |