Kommentar |
Wichtig: Angesichts der Coronoa-Situation und der damit verbundenen Reisebeschränkungen in Mittel- und Osteuropa wird die Exkursion auf das Frühjahr 2021 verschoben.
Die Teilnahme an den Seminaren von Dr. Immo Rebitschek, PD Dr. Jochen Böhler und Dr. Gero Fedtke oder über ein einseitiges Motivationsschreiben (an Immo.Rebitschek@uni-jena.de) ermöglicht auch weiterhin die Teilnahme an der Exkursion. Über den neuen Termin werden Interessierte rechtzeitig informiert.
Gewalt ist ein zentraler Aspekt der historischen Erfahrungen im östlichen Europa des 20. Jahrhunderts. Diese Erfahrungen passen nicht in das klassische westeuropäische Periodenschema der Nach- und Zwischenkriegszeit, sondern prägten eine eigene Epochenwahrnehmung, in der deutsche, russische polnische und ukrainische Nationalgeschichte eng verwoben sind. Vom Ausgang des Ersten Weltkrieges über die Wirren des Russischen Bürgerkrieges bis zu den Folgen der Hungerkatastrophe im Zuge der stalinistischen Kollektivierung erlebten die Bewohner der heutigen Westukraine keine Friedenszäsur 1918, sondern eine Kontinuität der Unsicherheit und Gewalt. Die einwöchige Exkursion besucht Originalorte dieser Gewaltgeschichte exemplarisch in Lemberg und Kiew, um einerseits Kontinuitäten und Parallelen im Kontext einer gemeinsamen osteuropäischen Gewalterfahrung zu diskutieren. Andererseits ist der Besuch von Museen und Gedenkorten geplant, um zu beleuchten, wie diese Ereignisse, sowie die Verflechtung mit der polnischen, deutschen und russischen Geschichte im ukrainischen nationalen Kontext erinnert und diskutiert werden.
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