Kommentar |
Die Phase vom späten 19. Jahrhundert bis in die 1920er-Jahre ist von einem heftigen Modernisierungsschub bestimmt: Politische, wirtschaftliche, naturwissenschaftliche und mentale Veränderungen führen zum Verlust hergebrachter Überzeugungen und gleichzeitig zur Suche nach neuen Gewissheiten. In der Literatur zeigt sich dies unter anderem in einem starken Aufschwung religiöser Lyrik. Autoren und Autorinnen wie Rainer-Maria Rilke, Stefan George, Else Lasker-Schüler oder Bertolt Brecht greifen dabei nicht einfach auf bekannte Glaubenssätze und tradierte Sprachformen zurück, sondern entwickeln neue und eigene Ausdrucksmöglichkeiten, die den Bedingungen der Moderne gerecht werden sollen. So wird zum Beispiel die Bedeutung von Subjektivität gestärkt, um dennoch gleichzeitig an der Idee eines höchsten Prinzips für das eigene Leben festzuhalten. Das Seminar verbindet die theologische und die literaturwissenschaftliche Perspektive. Kenntnisse im ‚anderen Fach‘ werden nicht vorausgesetzt, lediglich das Interesse an den Gedichten und die Bereitschaft sich auf theologische Fragestellungen einzulassen. In der Lyrikanalyse folgen wir Dieter Burdorfs „Einführung in die Gedichtanalyse”, deren wichtigste Begriffe in einer einleitenden Sitzung wiederholt werden. |
Leistungsnachweis |
Hauptseminararbeit
Module: Studierende Theologie: DA ST; The KG/ST 2; The M21; The L11; The L11.1, Staatsprüfungsmodule: The L44; The L45 ;The L48; The L49
Studierende Germanistische Literaturwissenschaft: V-Deu-mPG; V-Deu-mPR; M-GLW-NDL1; M-GLW-NDL2; M-GLW-NDL3; M-GLW-NDL4; MA-LKK-02; NDL VI.1; NDL VI.2 zur V STASKOVÁ oder MATUSCHEK
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