Kommentar |
Das antike Judentum ist, weitgehend durch Vermittlung des antiken Christentums, bis in die Gegenwart kulturell prägend geworden. Stärker als das talmudische Judentum, dessen Zeugnisse in der rabbinischen Überlieferung zusammengestellt wurden (Mischna, Tosefta, Talmud, Midrasch), stand das hellenistisch-römisch geprägte Frühjudentum in einem wurzelhaften Zusammenhang mit der Entstehung des Christentums. In der Erforschung des antiken Judentums sind in den letzten Jahrzehnten Fortschritte erreicht worden, die z.T. zu einschneidenden Neubewertungen geführt haben. Neu erschlossene Quellen, vor allem aus den Textfunden von Qumran, aber auch archäologische Zeugnisse (z.B. Inschriften), haben unser Bild vom antiken Judentum erheblich erweitert und verfeinert. Die Vorlesung wendet sich an Hörer aller Fakultäten, besonders an Studierende geisteswissenschaftlicher Studiengänge, die für ihre eigenen Fächer Grundkenntnisse der biblischen Überlieferung und der frühjüdischen Kultur, Geschichte und Literatur benötigen. Sie führt in allgemein verständlicher Weise in Geschichte, Literatur, religiöse Praxis und soziale Gegebenheiten des antiken Judentums im Land Israel wie in der Diaspora ein. |
Literatur |
Schäfer, Peter: Geschichte der Juden in der Antike. Die Juden Palästinas von Alexander dem Großen bis zur arabischen Eroberung, Tübingen 22010; Maier, Johann: Zwischen den Testamenten. Geschichte und Religion in der Zeit des zweiten Tempels, NEB.AT Erg.-Bd. 3, Würzburg 1990; Barclay, John M.G.: Jews in the Mediterranean Diaspora From Alexander to Trajan (323 BCE – 117 CE), Edinburgh 1996. |