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Schrumpfungschmerzen oder raus auf’s Land? Die Soziologie ländlicher Räume - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 172862 Kurztext
Semester SS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 12:00 bis 14:00 w. 07.05.2020 bis
16.07.2020
    findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Haubner, Tine , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

 

Der ländliche Raum ist ins öffentliche Interesse zurückgekehrt. Vor allem strukturschwache ländliche Räume gelten gegenwärtig als Krisenorte par excellence: Fehlende Infrastruktur lässt Dörfer sozial veröden, die Bevölkerung altert, verarmt und mit dem Erstarken rechter Kräfte im ländlichen Raum nimmt auch die politische Polarisierung zu. Unter dem Druck kommunaler Versorgungsdefizite und den Herausforderungen des demografischen Wandels stehen ländliche Armutsräume als Nährboden für Schrumpfungs- und Entdemokratisierungsprozesse daher zunehmend im Problemfokus von Wissenschaft, Politik und Medien: So warnte die Süddeutsche Zeitung im November 2018: „Die Provinz darf nicht zum Reservat der Abgehängten werden“ (Matzig 2018). Während sich einerseits demografische, soziale und politische Krisenprozesse hier wie unter einem Brennglas verdichten, erlebt der ländliche Raum andererseits in jüngster Zeit eine Renaissance als politischer Erprobungsraum zivilgesellschaftlicher Selbstbestimmung, in dem Lücken von Infrastruktur und Daseinsvorsorge jenseits von Markt und Staat geschlossen werden. Frei nach dem Motto „Gesellschaft selber machen“ zeichnet sich ein Trend zu einer „neuen Gemeinschaftlichkeit“ ab (Frech et al. 2017: 15), im Zuge dessen Nachbarschaftsprojekte, Selbsthilfe, bürgerschaftliches Engagement und kooperative Subsistenzökonomie (wieder) an Bedeutung gewinnen. Das Seminar zielt erstens auf eine grundlegende Einführung in die Soziologie ländlicher Räume als einer der ältesten speziellen Soziologien des Faches ab. Daneben soll es zweitens um die Analyse gegenwärtiger Herausforderungen ländlicher strukturschwacher Räume (wie Armut, demografischer Wandel oder politische Polarisierungsprozesse) und schließlich um mögliche Ansatzpunkte einer Neuentdeckung und Aufwertung dieser Räume gehen. Zu den Teilnahmeanforderungen gehört die Lektüre der ausgewählten Texte sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Sitzungsprotokolls oder Inputreferats.

 

Ausgewählte Literatur:

Beetz, S., K. Brauer, C. Neu (Hrsg.) (2005): Handwörterbuch zur ländlichen Gesellschaft in Deutschland. Wiesbaden.

 

Franke, Silke (Hg.) (2015): Armut im ländlichen Raum? Expertise im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung e.V. München.

 

Frech, Siri/Scurrell, Babette/Willisch, Andreas (2017): Gesellschaft selber machen. In: Ders. (Hg.): Neuland Gewinnen. Berlin.

 

Klärner, Andreas (2017): Armut auf dem Lande. Ein Thema für Forschung und Politik auch in Deutschland? In: Sozblog. http://blog.soziologie.de/author/aklaerner/

 

Amadeu-Antonio-Stiftung (2014): Völkische Siedler/innen im ländlichen Raum. Berlin.

 

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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