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Praxis, Handlungssinn, Erfahrungsraum – Einführung in die dokumentarische Methode - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 172840 Kurztext
Semester SS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 10:00 bis 12:00 w. 15.04.2020 bis
15.07.2020
August-Bebel-Straße 4 - SR 121   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Oberthür, Jörg , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar


Soziales Handeln wird von komplexen Wissens- und Regelstrukturen bestimmt, in denen sich kollektive und individuelle Erwartungshorizonte, soziale Vorgaben und subjektiver Handlungssinn wechselseitig bedingen und miteinander verschränken. Der routinierte Vollzug von Alltagsinteraktionen aber auch das Auftreten von Krisen und Konflikten lässt sich vor diesem Hintergrund aus kontextspezifischen Passungs- oder Spannungsverhältnissen zwischen entsprechenden Sinnkonstruktionen der Akteure und ihren ‚Erfahrungsräumen‘ (Bohnsack) verstehen und erklären.

In der Lehrveranstaltung wird dieser Sachverhalt anhand der von Ralf Bohnsack entwickelten dokumentarischen Methode behandelt und deren praktische Anwendung an konkreten empirischen Fällen erprobt. Eine wesentliche Prämisse hierfür ist zum einen, dass das praktische Orientierungswissen des sozialen Alltags vor allem auf der Ebene von habituellen bzw ‚inkorporierten‘ Vorannahmen und Voraussetzungen gefunden und rekonstruiert werden muss. D.h., dass 'Teilnehmende' an sozialen Zusammenhängen vieles wissen, ohne dies jeweils abstrakt reflektieren bzw. in theoretisierter Form kommunizieren zu können. Dieses Vorverständnis in soziologisches Wissen zu überführen, um zu guten Beschreibungen und Erklärungsmodellen zu gelangen, ist ein zentrales Ziel qualitativer Sozialforschung. Zum anderen wir im Kontext der dokumentarischen Methode davon ausgegangen, dass Interaktionspraxen sich oft gerade deshalb auch ‚ohne viele Worte‘ realisieren können, weil das implizite Wissen der Akteure über die Art und Weise etwas zu tun und die Reproduktionsbedingungen und Regeln kollektiver Zusammenhänge (z.B. von Gruppen, Generationen usw.) sich zumeist komplementär ergänzen. Die rekonstruktive Sozialforschung kann daher auch zum Verständnis der Funktionsweise sozialer Ordnung und ihrer Veränderungsbedingungen beitragen. Beide Aspekte und die Anwendung der jeweiligen Prinzipien der dokumentarischen Methode werden in der Veranstaltung mit Blick auf verschiedene Formen der individuellen und kollektiven Selbstoptimierung in spätmodernen Gesellschaften erarbeitet, weil sich in ihnen auf paradigmatische Weise strukturelle ‚Vorgaben‘, subjektive Erwartungen (Hoffnungen, Ängste…) und habituelle Orientierungsmuster verbinden.

Literatur

Przyborski, A.; Wohlrab-Sahr, M. (2010): Qualitative Sozialforschung. München. 271-285

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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