Seminartitel: Klassen- und Naturverhältnisse
Zeit: Fr. 10:00-14:00 Uhr, zweiwöchentlich
Ort: Wird noch bekannt gegeben
Beginn: 24.04.2020
Die ökologische Krise und vor allem der Klimawandel rückt (wieder) verstärkt in den Fokus öffentlicher Debatten und von politischen und sozialen Konflikten. Die ökologische Krise hat gesellschaftliche Ursachen und sie wird gesellschaftlich verarbeitet. Entgegen der Vorstellung einer strukturbildenden Überlagerung von sozialen Konfliktachsen durch die Risiken klassenübergreifender ökologischer Gefährdungen (Beck 1986), sind diese überwiegend klassenspezifisch verteilt. Zwar ist z.B. der Klimawandel ein Menschheitsproblem und doch sitzen nicht alle im selben Boot. Vielmehr ist sowohl der Zugang zu und der Verbrauch von natürliche Ressourcen, als auch die Verteilung von ökologischen Risiken und Belastungen klassenspezifisch strukturiert und umkämpft. Darüber hinaus hat die globale ökologische Krise klassenspezifische gesellschaftliche Ursachen und ökologische Krisenerscheinungen und die Reaktionen darauf wirken wiederum auf die sozialen Verhältnisse zurück und strukturieren Felder und Dynamiken von gesellschaftlichen Auseinandersetzungen.
Im Seminar beleuchten wir das Verhältnis von sozialer und ökologischer Frage aus einer klassentheoretischen Perspektive. Aus dieser setzen wir uns mit sozial-ökologischen Ungleichheiten, sozial-ökologischen Konflikten sowie einer Ökologie der Produktion und Konsumtion auseinander. Dabei diskutieren wir u.a. verschiedene soziologische, polit-ökologische und ökomarxistische Diagnosen der globalen ökologischen Krise, schauen aber ebenfalls auf konkrete Felder gesellschaftlicher Auseinandersetzungen in denen das Verhältnis von sozialer und ökologischer Frage verhandelt wird (z.B. jobs vs. the environment dilemma (?), Aufstieg eines globalen Umweltproletariats(?), Mobilität, nationale und globale Umweltpolitik, Umweltbewusstsein und -handeln, Rechtspopulismus und die ökologische Frage usw.). Die konkreten Untersuchungsfelder können im Seminar gemeinsam fest gelegt werden.
Eine aktive Teilnahme (Prüfungsvorleistung/ Teilnahmeschein) setzt eine regelmäßige Anwesenheit, die Übernahme eines Kurzreferats/ eines Sitzungsprotokolls/ eines Thesenpapiers, die Teilnahme an Seminardiskussionen und eine gründliche Auseinandersetzung mit der Seminarliteratur voraus. Auch eine Bereitschaft, englischsprachige Texte zu behandeln wird vorausgesetzt. Der Seminarplan und –ablauf werden in der ersten Sitzung am 24.04.2020 besprochen |