Eine junge Frau verliebt. Allerdings ist sie bereits verheiratet. Als ihr Ehemann auf Reisen ist, nutzt sie die Gelegenheit. Mittels einer List wird ein Mönch dabei zum unfreiwilligen Helfer des Stelldicheins.
Wer bei mittelalterlicher Literatur bisher nur an die Heldentaten Siegfrieds oder Parzivals denkt, der kennt die mittelalterlichen Mären nicht – kurze Verserzählungen wie „Der Mönch als Liebesbote“, die sich oft humorvoll u.a. um Ehebruch, erotische Besessenheit oder auch um kommunikative Missverständnisse drehen. Inwiefern diese Texte Gegenstand des Deutschunterrichts sein können, wird im Seminar erörtert.
Den Ausgangspunkt für die Diskussion über Primärtexte, Forschungsliteratur sowie audio-visuelle Medien bildet eine mittelalterliche Handschrift, die noch nicht in Edition vorliegt und aus der wir gemeinsam übersetzen wollen. Ziel ist es dabei nicht nur, Kenntnisse des Mittelhochdeutschen zu erwerben bzw. zu reaktivieren, sondern literaturwissenschaftlich fundierte Materialien für den Unterricht zu erstellen. Um differenziert an unterschiedliche Vorkenntnisse des Mittelhochdeutschen anzuknüpfen, haben SeminarteilnehmerInnen die Möglichkeit, den Online-Kurs Mittelhochdeutsch von Jennifer Koch u.a. zu nutzen.
In diesem Seminar wird nicht nur über das Potenzial und die Anforderungen bisher wenig im Deutschunterricht präsenter Texte reflektiert, sondern es werden auch eigene Texte produziert, die einen Teil der Hausarbeiten bilden.
Teilnahmevoraussetzungen: abgeschlossene Module Fachdidaktik I, NDL I, NDL II und/ oder ÄDL I, ÄDL II, abgeschlossenes Praxissemester
Anforderungen: aktive und regelmäßige Teilnahme, spezifische Aufgaben zur Sitzungsgestaltung sowie die Anfertigung einer Hausarbeit
Weiterführende Informationen zum Online-Kurs Mittelhochdeutsch: https://www.uni-jena.de/unijenamedia/Universit%C3%A4t/vp_studium/ALe/Dies+Legendi+2019+%C3%B6ffentlich/Poster_Lehrprojekt_Koch.pdf).
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