AKTUELLER HINWEIS:
Der Inhalt der Vorlesung wird angesichts der derzeitigen und wohl noch länger wirksamen massiven Einschränkungen durch die Corona-Krise digital zur Verfügung gestellt. Dazu wird auf der Moodle-Plattform der Vorlesung wöchentlich Material (Präsentation als PDF und ca. 40-minütiges Video zum Thema der Woche, siehe Semesterplan) eingestellt. Hinweise auf - wenn möglich online zugängliche - Literatur finden sich ebendort (interessierte Gasthörende können sich durch das Rechenzentrum der Universität Jena einen Zugang zur Moodle-Plattform freischalten lassen. Weitere Informationen auf der Webseite des Dezernat 1 Studierende).
ANKÜNDIGUNGSTEXT
Der von George F. Kennan einst als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts” bezeichnete Erste Weltkrieg wurde von der Geschichtswissenschaft hierzulande lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt und stand ganz im Schatten des Zweiten Weltkriegs. Mit den 100-Jahrs-Gedenkfeierlichkeiten 2014 und 2018 ist er zwar stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt, doch liegt der östliche Kriegsschauplatz für viele nach wie vor weitgehend im Dunkeln. Die von Erich-Maria Remarque in seinem Bestseller „Im Westen nichts Neues” eindrücklich dargestellten Schrecken des Krieges waren aber genauso im Osten des Kontinents zu beobachten, wo er bereits 1912 mit den Balkankriegen sein Vorspiel und zwischen 1918 und 1923 mit der konfliktreichen Gründung von Nationalstaaten sein Nachspiel hatte. Die Vorlesung gibt einen Überblick über Krieg und Besatzung, Eroberung und Rückzug, Untergang der Imperien und Aufstieg der Nationalstaaten, und fragt dabei immer auch wie die Bevölkerung der umkämpften Gebiete Ostmittel- und Südosteuropas den Ersten Weltkrieg erlebte.
Prüfungstermine: 15.07.2020 und 30.09.2020
Literatur: Wlodzimierz Borodziej, Maciej Górny: Der vergessene Weltkrieg, Europas Osten 1912–1923, Darmstadt 2018. |