Einhard, Hofgelehrter am Kaiserhof Karls des Großen, beschrieb seinen Kaiser in lateinischer Sprache. Diese Lebensbeschreibung gelang ihm so gut, dass er damit das Kaiserideal im ganzen Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein nachhaltig geprägt hat.
Einhard schrieb die Vita aus einer jahrzehntelangen persönlichen Kenntnis des Kaisers und aller wichtigen Geschehnisse am Hof, aber gleichzeitig in einer künstlerisch geglückten Verbindung mit einem ausgefeilten literarischen Vorbild aus der Antike (Sueton). Es ist interessant zu untersuchen, was in der Vita spontane und weniger literarisch überprägte Eigenbeobachtung des Einhard ist und was durch die Brille des Sueton gesehen und nur deswegen erwähnt wird, weil es eben zur lex operis einer antiken Biographie gehört.
Gelesen und interpretiert werden Ausschnitte aus folgender – online verfügbaren – Ausgabe: Oswald Holder-Egger (Hrsg.): Einhardi Vita Karoli Magni (= Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 25), sechste Auflage, Hannover 1911.
Der Schwerpunkt des Seminars wird auf sprachlichem und literaturwissenschaftlichem Feld liegen. |