Kommentar |
Das Seminar findet als Online-Seminar statt. Nach der 2. Platzvergabe durch Friedolin erhalten alle zugelassenen Studierenden Hinweise zur Einführung und zur Seminarstruktur.
Sogleich als „Hülfmittel” für Künstler klassifiziert und später als Erfindung von Chemikern abgetan, stand die Fotografie seit ihrer Erfindung lange im Schatten der etablierten Bildkünste, insbesondere der Malerei, deren Vertreter wiederum das neue Medium mitunter auch als Konkurrenz betrachteten. Tatsächlich sollten die Bilder, die ästhetisch immer überzeugender wurden, einige Aufgaben übernehmen, die bislang der Malerei vorbehalten war, wie bspw. die Prospekt- und Porträtdarstellung. Auch wenn der Fotografie im ersten Jahrhundert ein Kunstwert zumeist abgesprochen wurde, orientierten sich Fotografen und Fotografinnen immer wieder an künstlerischen Maßstäben und setzten ihre Arbeiten ins Verhältnis zu malerischen und kunsttheoretischen Positionen. Die Phase des Piktorialismus lieferte der Selbstfindung der Fotografie als künstlerisches Medium eine entscheidende Grundlage, die sich schließlich im Eintritt der Fotografie in die Museen und die Kunstakademien fortsetzen sollte. Diese Entwicklung wurde von einem stetigen Austausch und Dialog zwischen Fotografie und der oft als vorbildhaft und allmächtig angesehenen Malerei begleitet, anschaulich in Werken und theoretischen Darstellungen, die immer wieder den Vergleich beider Medien ins Zentrum stellen. Im Seminar sollen entscheidende Etappen in dieser Entwicklung in Referaten betrachtet und diskutiert werden. Grundkenntnisse in der Kunst- und Fototheorie sind hilfreich.
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