Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Ab 1941 wurde mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Jugoslawien, in die Sowjetunion und in Griechenland eine zweite, gewaltige Expansionswelle in Gang gesetzt. Alle eroberten Länder Osteuropas wurden einer verbrecherischen Besatzungspolitik unterworfen, bestimmte Teile der Bevölkerung gezielt verfolgt und ermordet, andere instrumentalisiert und als Tatgehilfen in die Besatzungsverbrechen eingebunden. Im besetzten Polen ermordeten die Deutschen nahezu alle Juden Europas. Angesichts der aussichtslosen Lage der Bevölkerung formierten sich den besetzten Ländern bald bewaffnete Widerstandsbewegungen, die zunächst gegen die deutsche Besatzungsmacht kämpften, mit deren schwindendem Einfluss aber oft auch die Waffen gegeneinander richteten.
Das Seminar geht diesen Entwicklungen schlaglichtartig auf Grundlage deutsch- und englischsprachiger Quellen nach. In den einzelnen Sitzungen stellen die Studierenden Dokumente aus dem digitalen Semesterapparat vor, die anschließend im Plenum analysiert und im größeren historischen Zusammenhang diskutiert werden. Zur Vorbereitung wird daher begleitend der Besuch der Vorlesung „Der Zweite Weltkrieg im östlichen Europa“ empfohlen. Zur Vertiefung sollte man sich außerdem mit der einschlägigen Literatur vertraut machen.
Es existieren zu viele brauchbare Monographien in deutscher und englischer Sprache zu nahezu allen ehemals deutsch besetzten Ländern in Ost- und Südosteuropa, um sie hier einzeln aufzuführen. Teilnehmende der Veranstaltung sind eingeladen, selbstständig in ihren jeweiligen Interessengebieten zu bibliographieren. Gute Überblicksdarstellungen zum Einstieg (mit weiterführenden, aber nicht mehr ganz aktuellen Literaturhinweisen) sind:
Mark Mazower: Hitlers Imperium. Europa unter der Herrschaft des Nationalsozialismus. München 2009. (THULB HIS:SB:640:::2009); Timothy Snyder: Bloodlands. Europa zwischen Hitler und Stalin 1933-1945. München 2011. (THULB HIS:SB:220:::2011) |